2 min Lesezeit

Die Welt kommentierte am 29.10. den Niedergang des vormals angesehenen Schulsystems in Baden-Württemberg:

„Es gab keine Not, im Wirtschaftswunderland eine Gemeinschaftsschule einzuführen. Und die Parteiideologen taten es doch. Binnen kurzer Zeit ging es mit den Leistungen der Schüler bergab. Klasse.“

Die Bevorzugung der Gemeinschaftsschulen, bei uns Integrierte Gesamtschule genannt, geht auf Kosten der klassischen weiterführenden Schulen.

Den ganzen Artikel finden Sie hier.

 

Doch neben der finanziellen oder personellen Benachteiligung der klassischen Schulen gibt es auch die Benachteiligung vieler Schüler auf den IGSen selbst:

Eine Gesamtschule mag für den einen oder anderen Schüler eine gute Lösung zu sein. Für die meisten Schüler ist hingegen die Dreigliedrigkeit nachgewiesenermaßen die optimale Lösung. In den Klassen von Haupt- und Realschule und Gymnasium sind nämlich – so die Idee – jeweils Schüler mit ähnlichem Wissen und Können versammelt. Und solche „homogenen“ Lerngruppen können besser gefördert und gefordert werden als Lerngruppen mit ganz unterschiedlichen Leistungsständen, wie sie nun mal in einer IGS zu finden sind. (Es ist schlicht eine nicht zu erbringende Aufgabe, bei einer Klasse von 27 Schülern  zu erkennen, wo jeder Schüler seine fach- und themenspezifischen Stärken und Schwächen hat, und dann auch noch auf diese bei jedem Schüler individuell einzugehen.)

Die weiter fortschreitende Aufweichung der durch die Grundschullehrer erstellten, professionellen Prognosen für den schulischen Werdegang führt zur Stärkung des Elternwillens. Aber nur, weil die Eltern das Kind auf der Realschule sehen wollen, ist es noch lange nicht auf dem erforderlichen Leistungsstand. Immer wieder werden Kinder von ihren Eltern auf eine „höhere“ Schulform geschickt, als es bei ihren Fähigkeiten günstig wäre. „Er/Sie ist Spätentwickler(in), das wird schon!“ sagen diese Eltern gerne. Letzendlich leiden ihre Kinder darunter. Auch das Lerntempo der gesamten Klasse verlangsamt sich, da die Lehrer aus ihrem Berufsethos heraus versuchen, „jeden mitzunehmen“. Die Zahl der echten Spätentwickler ist jedoch deutlich geringer, als so manche Eltern glauben.